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29.11.2017: Vortrag von Ursula Rosen: „Intersexualität und Schule“
29-11-2017
Am Mittwoch, den 29.11.2017, findet von von 12:15-13:45 Uhr in Hörsaal 1.101 ein Vortrag zum Thema „Intersexualität und Schule“ von Ursula Rosen statt.
Bis vor wenigen Jahren war es gängige Praxis, bei der Geburt eines intergeschlechtlichen Kindes dieses einem der beiden anerkannten Geschlechter zuzuordnen, körperliche Merkmale, die nicht diesem Geschlecht entsprachen, operativ zu entfernen oder zu ändern und dieses Kind in dem zugewiesenen Geschlecht zu erziehen. Damit verbunden war meist ein Schweigegebot für die Eltern und die betroffenen Personen.
Nun beginnt sich diese Praxis zu ändern. Intergeschlechtlichkeit wird verstärkt wahrgenommen und seit der Änderung des Personenstandsgesetzes (2013) und der Veröffentlichung der Leitlinien für Ärzte (2016) nicht mehr als Störung, sondern als Varianten der Geschlechtsentwicklung angesehen.
Aus diesem Grund ist es wichtig, dass Kinder und Heranwachsende in Kindergarten und Schule erfahren, dass es Menschen gibt, die nicht in das einfache Mann-Frau-Schema passen und dass auf möglichst vielen Ebenen unsere stereotypen Vorstellungen von Junge/Mädchen und Frau/Mann hinterfragt werden. Um dieser Aufgabe gerecht werden zu können, setzen sich angehende Erzieher*innen und Lehrer*innen bereits im Studium mit der geschlechtlichen Vielfalt auseinander.
Der Vortrag wird nach einem einführenden Teil über den Wandel im Umgang mit Intergeschlechtlichkeit die Frage behandeln, inwiefern diese Thematik Kindern und Jugendlichen verschiedener Altersgruppen im Kindergarten und in verschiedenen Fächern an der Schule vermittelt werden kann.
Ursula Rosen ist Biologielehrerin und Expertin für das Thema „Intersexualität“. Sie ist u. a. Autorin des Kinderbuches „Jill ist anders“ und hat unterstützend am gerade erschienenen Gutachten des Instituts für Menschenrechte „Geschlechtervielfalt im Recht“ mitgewirkt.
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