Prozessorientierte Unterstützungsmaßnahmen beim Lernen mit Computern
Christian Spannagel
Vortrag im Informatikkolloquium der RWTH Aachen, 26. Juni 2008
Kurzfassung
Im Sinne situativer Lerntheorien sollte der Erwerb informationstechnologischer Kompetenzen anhand authentischer Problemstellungen erfolgen. Wenn aber im Unterricht neben der Lösung fachlicher Probleme zusätzlich die Computernutzung oder die Bedienung neuer Programme erlernt werden soll, dann besteht bei den Schülerinnen und Schülern die Gefahr der kognitiven Überlastung. Durch geeignete Unterstützungsmaßnahmen kann dieser Gefahr entgegen gewirkt werden.In dem Vortrag wird ein Werkzeug vorgestellt, das verschiedene Unterstützungsmaßnamen für die Durchführung von Lern- und Lehrprozessen am Computer bietet. Dazu zählen unter anderem die folgenden Funktionen:
- die Aufzeichnung animierter Demonstrationen von Benutzungsprozessen
- die Erstellung sogenannter Vervollständigungsaufgaben (completion problems)
- die Bereitstellung reduzierter Benutzungsschnittstellen (training wheels interfaces)
- die Modifikation von Schnittstellenelementen (z.B. Umbenennung, Hervorhebung, ...)
- die Aufbereitung von Benutzungsprozessen für Feedback und Bewertungen
Insbesondere aufgrund der Möglichkeit, Benutzungsprozesse qualitativ und quantitativ analysieren zu können, bietet das Werkzeug neben den Einsatzmöglichkeiten in der schulischen und universitären Lehre auch neue Chancen in Forschungskontexten, in denen die Verwendung von Software mit empirischen Methoden untersucht wird. Darüber hinaus werden zentrale Ergebnisse einer empirischen Studie vorgestellt, in der die Lernwirksamkeit verschiedener Unterstützungsmaßnahmen in Abhängigkeit von der computerbezogenen Selbstwirksamkeitserwartung von Realschülern untersucht wurde.
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