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Wegweiser

Die Welt der Kulturgenossenschaften

Der Begriff der Kulturgenossenschaft ist unscharf. Kulturgenossenschaften können in vielen Arbeits- und Wirtschaftsbereichen tätig werden. Sie können im Immobiliensektor wirken, wenn sie öffentliche Räume mit einem speziellen kulturellen Mix planen oder einen aufgelassenen Bahnhof sanieren und einem Ort damit ein neues Kulturzentrum verschaffen. Sie können als Produktionsgenossenschaften agieren und eine Zeitung herausgeben oder ein Theater unterhalten. Sie können als Kreditgeber dienen, um auch oder speziell im Kultursektor guten Ideen zum Durchbruch zu verhelfen. Und sie können als Agentur für alle möglichen Dienstleistungen auftreten. Kulturgenossenschaften sind in ihrer Zweckorientierung keine Grenzen gesetzt. Was sie verbindet und was eine Gruppierung unter diesem Begriff sinnvoll macht, ist zweierlei: das ausgeprägte kulturelle Anliegen und die genossenschaftlichen Prinzipien, die sie in der spezifischen Rechtsform einer Genossenschaft verfolgen.

Dieser Wegweiser durch die Welt der Kulturgenossenschaften ist dennoch in Rubriken gegliedert, um neben der Vielfalt auch deren Hauptarbeitsbereiche ansichtig zu machen. Einzelne Genossenschaften lassen sich mehrfach subsumieren.

Erhaltung des Kulturellen Erbes

Schloss Tonndorf
Das genossenschaftliche Gemeinschaftsprojekt auf Schloss Tonndorf wurde im Jahr 2005 ins Leben gerufen. Ziel ist, das Schloss sowie das dazugehörige 15 Hektar große Grundstück zu sanieren, zu unterhalten und für den Aufbau einer Wohn-, Arbeits- und Lebensgemeinschaft für etwa 60 Menschen zu nutzen.
Wirtshaus Asten
In der Dorfwirtschaft Asten, ehemals Gasthaus Remmelberger, in Tinnmoning wird seit dem Jahr 1968 Steiner Bier ausgeschenkt. Um die drohende Schließung zu verhindern, gründete die Dorfgemeinschaft 2012 eine Genossenschaft. So konnte das Traditionsgasthaus saniert und weiter betrieben werden.

Produzenten- und Handelsgenossenschaften

Kulturgenossenschaft Lich
Bereits bei seiner Gründung im Jahr 1983 war das Filmkunsttheater Traumstern als soziokulturelles Zentrum geplant. Um das Filmkunsttheater, den Kulturverein künstLich sowie die Gastronomie mit Biergarten zu fördern, gründete sich 2014 die Kulturgenossenschaft Lich und erwarb den Gebäudekomplex in Erbbaupacht.
Logo Büchergilde Gutenberg
Seit ihrer Gründung im Jahr 1924 hat die gewerkschaftliche Buchgemeinschaft Büchergilde Gutenberg die deutsche Literaturgeschichte mitgeschrieben, der Arbeiterbewegung den Zugang zu Büchern ermöglicht, die kulturelle Identität der Gewerkschaften mitbestimmt und der Buchkultur einen Ort gegeben. Seit 2015 ist die Büchergilde als Genossenschaft eingetragen.

Netzwerke und Fördergemeinschaften

Zentralwerk Dresden
Das Zentralwerk in Dresden verbindet Wohnen, Arbeiten, Kunst und Kultur auf einem Gelände. Auf der Basis einer seit 2005 gewachsenen Gemeinschaft um den Kulturverein friedrichstadtZentral e.V. wird mit Hilfe der gemeinnützigen Stiftung trias bezahlbarer Raum für selbstbestimmtes Leben und Schaffen etabliert. Verwirklicht wird das Projekt von der im Jahr 2014 gegründeten Genossenschaft Zentralwerk eG.
Logo Jugendagentur Heidelberg
Die Jugendagentur Heidelberg unterstützt Jugendliche und junge Erwachsene beim Übergang von der Schule in den Beruf. Seit 2009 ist sie eine Genossenschaft, die sich den Ursachen, Problemen und Folgen sowie der Beseitigung der Jugendarbeitslosigkeit und der Stärkung der Beschäftigungsfähigkeit von Jugendlichen widmet.