Sprachensensibler Deutschunterricht - Aneignung der Nominalflexion im Anfangsunterricht (SpAnN)
Projektverantwortlicher: apl. Prof. Dr. Stefan Jeuk
Laufzeit: seit 01.09.2020, gefördert von der Pädagogischen Hochschule Ludwigsburg
Kurzdarstellung:
Grundschulen, insbesondere im innerstädtischen Einzugsgebiet, sind von einer sehr heterogenen Schülerschaft gekennzeichnet. Eine Heterogenitätsdimension ist die sprachliche Dimension, einige Kinder haben, abhängig von ihren bisherigen Lernchancen, noch Förderbdarf in der deutschen Sprache. Insbesondere die Aneignung der Nominalflexion (z.B. „von einem guten Fußballspieler“) bereitet einigen Kindern langanhaltende Schwierigkeiten. Konzepte zur Unterstützung des Erwerbs in diesem Feld sind vorhanden (Jeuk u.a., 2011; Strozyk, 2016), allerdings sind diese umstritten (vgl. Pagonis 2015) und es fehlen empirische Befunde über deren Lernwirksamkeit.
Auf der anderen Seite besuchen viele Kinder unsere Schulen, die hohe Kompeztenzen in mehreren Sprachen haben. Mehrsprachigkeit ist eine wichtige Ressource, auch für den Deutschunterricht.
In dem Projekt SpAnN sollen Möglichkeiten der Unterstützung der Sprachaneignung am Beispiel der Nominalflexion im Regelunterricht der Grundschule (Klasse 1 und 2) konzipiert, durchgeführt und wissenschaftlich begleitet werden. Darüber hinaus sollen Konzeptionen eines Unterrichts erprobt werden, in dem mehrsprachigkeit als ressource für alle Kinder gesehen wird. Forschungsmethodisch handelt es sich um einen Ansatz. des Design-based Research (DbR), in dem die Lehrperson selbst, die zugleich der Antragsteller ist, im Regelunterricht bestehende Konzepte adaptiert und durchführt. Die Datenbasis sind einerseits Unterrichtsprotokolle, andererseits Spontansprachanalysen sowie Schreibproben aus dem Unterricht. Die Entwicklung der Sprachaneignung im Kontext eines sprachensensiblen Deutschunterrichts soll dokumentiert werden, die Ergebnisse werden mit Daten aus dem Projekt „Spracherwerb im Grundschulalter“ (Jeuk 2013) verglichen, sodass qualitative Unterschiede in der Entwicklung der Sprachaneignung in den ersten beiden Schuljahren dokumentiert werden können. Die Daten aus dem Vorgängerprojekt enthalten Daten zur Sprachaneignung von Kindern aus vier ersten und zweiten Klassen in den Jahren 2005 bis 2007 und dienen als Kontrolldaten.
Publikationen aus dem Projekt:
| https://doi.org/10.37307/j.2194-1823.2025.72 |