Wissenschaftsministerin Petra Olschowski hob die Bedeutung des kontinuierlichen Austauschs zwischen Politik, Hochschulen und Gesellschaft hervor: „Ein großer Trumpf Baden-Württembergs ist unsere sehr ausdifferenzierte Hochschullandschaft. Mit Blick auf die Zukunft ist es essenziell, dass wir unsere Kräfte bündeln und die Hochschularten übergreifend sowie interdisziplinär zusammenarbeiten – so kann jede ihre eigenen Stärken einzubringen. Wichtig ist, die Gesellschaft dabei mitzunehmen und sie für die Zukunftsthemen zu begeistern, an denen unsere Hochschulen forschen und zu denen sie lehren.“
Mit Blick auf demokratische Herausforderungen plädierte Olschowski für starke Verbünde und Allianzen, die wissenschaftlich und gesellschaftlich wirken können. Eine „Konsolidierung“ im Sinne von Hochschulschließungen werde es laut ihr nicht geben, wohl aber eine stärkere Clusterbildung nach inhaltlichen Schwerpunkten – insbesondere in Feldern wie Sicherheit und Verteidigung.
Mit Blick auf die Lehrerbildung betonte Prof. Dr. Jörg-U. Keßler, Vorsitzender der Landesrektorenkonferenz der Pädagogischen Hochschulen und Rektor der PH Ludwigsburg: „Bei den meisten Herausforderungen an der Schnittstelle von Hochschul- und Schulpolitik herrscht Einigkeit darüber, dass es akuten Handlungsbedarf gibt. Bei der Umsetzung wünschen sich die Pädagogischen Hochschulen ein ressortübergreifendes Engagement aller Akteure im neu gegründeten Verbund für Lehrkräftebildung, sei es bei der Etablierung neuer Standards etwa für Digitalisierung, sei es bei der Sicherung einer qualitätvollen Lehrkräftebildung oder auch in Mangelfächern.“
Keßler warnte in diesem Zusammenhang vor einer wachsenden Skepsis gegenüber Wissenschaft: „Zweifel und gefühlte Wahrheiten gefährden die Demokratie.“ Frühkindliche Bildung und Sprachförderung seien daher entscheidend, um Grundlagen für wissenschaftliches Denken zu legen. Zudem müsse das Bild des Lehrerberufs verbessert und Lehrkräfte stärker entlastet werden, um sich wieder auf Bildungsinhalte konzentrieren zu können.
In der abschließenden Fragerunde ging es unter anderem um die Abschaffung der Studiengebühren für internationale Studierende, das Vertrauen zwischen Politik und Hochschulen sowie um den gesellschaftlichen Wert von Bildung und Forschung.
Mit der Veranstaltung „Hochschulen im Dialog“ setzen die Hochschulen ein klares Signal für Zusammenarbeit über institutionelle Grenzen hinweg. Ziel ist es, Synergien zwischen den Hochschularten weiter zu nutzen und gemeinsame Interessen gegenüber Politik und Gesellschaft zu bündeln.
Hintergrund
„Hochschulen im Dialog“ ist eine gemeinsame Initiative der Landesrektorenkonferenzen der Universitäten, Hochschulen für Angewandte Wissenschaften, Pädagogischen Hochschulen und der Dualen Hochschule Baden-Württemberg. Das Format stärkt den hochschulübergreifenden Austausch mit Politik und Öffentlichkeit und trägt dazu bei, den Wissenschaftsstandort Baden-Württemberg nachhaltig zu positionieren.
Weitere Informationen und die vollständige Pressemitteilung gibt es auf der Homepage der LRK der Pädagogischen Hochschulen