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"Kein Land für Niemand" Film im Gespräch

Am Dienstag, den 9. Dezember wird um 18.30 Uhr in Hörsaal 1.301 der Pädagogischen Hochschule Ludwigsburg der Film "Kein Land für Niemand" gezeigt und anschließend mit Katharina Bergmann besprochen, die derzeit zum Thema Kriminalisierung von Flucht promoviert.

Plakat: (C) Nashorn Filmhaus KG

"Kein Land für Niemand - Abschottung eines Einwanderungslandes" - Deutschland steht an einem historischen Wendepunkt: Erstmals seit 1945 wird im Jahr 2025 ein migrationspolitischer Entschließungsantrag im Bundestag angenommen – mit Unterstützung der in vom Verfassungsschutz als rechtsextrem eingestuften Partei AfD. Die Erklärung zur Begrenzung der Zuwanderung sieht unter anderem eine vollständige Schließung der deutschen Grenzen vor. Ein Paradigmenwechsel kündigt sich an: weg vom Schutz von Geflüchteten, hin zu Abschottung und Abschreckung.

Kein Land für Niemand – Abschottung eines Einwanderungslandes begibt sich auf die Suche nach den Ursachen dieser politischen Zäsur und nimmt die Zuschauer*innen mit auf eine aufrüttelnde Reise. Die Dokumentation beginnt an den europäischen Außengrenzen, wo eine andauernde humanitäre Katastrophe auf staatliche Ignoranz trifft, aber auch auf ziviles Engagement. Sie begleitet einen Rettungseinsatz auf dem Mittelmeer, dokumentiert die katastrophale Lage aus der Luft und erzählt die Geschichten von Überlebenden, die trotz Gewalt und tödlicher Risiken den Weg nach Deutschland gefunden haben.

Während Deutschland dazu beiträgt, eine europäische Festung zu errichten, gerät die politische Landschaft ins Wanken. Von emotionalisierten Medienberichten bis zu hilflos nach rechts rudernden Politiker*innen zeichnet sich eine gesellschaftliche Erzählung ab, die sich gegen Migrant*innen und Schutzsuchende richtet. Doch ist Migration tatsächlich die Mutter aller Probleme? Oder offenbart die Abschottungspolitik tiefere gesellschaftliche Ängste?

In eindringlichen Geschichten zeigt der Film eine zunehmend beängstigende Realität aus Sicht von Geflüchteten und analysiert die Dynamiken hinter dem historischen Rechtsruck. Im Dialog mit Aktivist*innen, Wissenschaftler*innen und Publizist*innen fordert Kein Land für Niemand – Abschottung eines Einwanderungslandes dazu auf, den brutalen Status quo und die scheinbar unaufhaltsame Radikalisierung der Migrations- und Asyldebatte in Frage zu stellen.

Im Anschluss an den Film findet ein Nachgespräch mit Katharina Bergmann statt. Sie engagierte sich ein Jahr lang als Freiwillige und Koordinatorin an der europäischen Außengrenze in Nordfrankreich/Dunkerque. Darüber hinaus arbeitete sie für eine Seenotrettungsorganisation mit dem Schwerpunkt "Kriminalisierung von Flucht". Als Doktorandin im Fachbereich "Interkulturalität und Fluchtforschung" hält sie Vorträge zu Flucht und Gewalt an europäischen Außengrenzen. Hierbei legt sie den Schwerpunkt besonders auf rassistische Narrative sowie die Rolle der EU.

Der Film wird in deutscher Sprache mit englischen Untertiteln gezeigt. 

Veranstaltet von Sea-Eye Stuttgart, ANDIRA, AStA und dem Literatur-Café der PH Ludwigsburg

Eintritt frei, um Spenden wird gebeten