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Bürokratische Alpträume: Gestrandet und entrechtet in Griechenland

Am Mittwoch, 5. November 2025, um 19 Uhr, berichtet Michael Kientzle im Kulturzentrum in Ludwigsburg (Kleiner Saal) über Flüchtlingsrealitäten zwischen Endstation und Hoffnung auf eine bessere Zukunft in Europa. Unter anderem wird ein Blick auf die Auswirkungen einer verfehlten Asylpolitik auf das Leben von Menschen geworfen. Michael Kientzle ist Gründer und langjähriger Leiter einer für Geflüchtete kostenfreien Rechtsberatung in Thessaloniki (Griechenland).

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Wer vor Krieg und Verfolgung nach Europa flieht, tut das oft mit der Hoffnung auf Schutz, Sicherheit, und ein menschenwürdiges Leben. Doch für viele Geflüchtete endet diese Hoffnung in einer Sackgasse: In Griechenland stranden tausende Menschen in einem Labyrinth aus Bürokratie, rechtlicher Unsicherheit und politischer Abschottung.

Der Vortrag wirft einen Blick auf die oft vergessene Realität Geflüchteter in Griechenland: unhaltbare Lebensbedingungen, Mangel an Unterstützung, willkürliche Ablehnungen, Pushbacks oder jahrelanges Warten auf Familienzusammenführung. Anhand konkreter Einzelfälle wird aufgezeigt, was Menschen durchmachen müssen und wie diese Erfahrungen mit Deutschland und der EU verknüpft sind.

Dabei wird auch deutlich: Politische Entscheidungen wie die Beschränkung des Zugangs zu Asylverfahren oder die Limitierung des Familiennachzugs haben direkte, teils verheerende Auswirkungen auf das Leben von Menschen, die dringend Schutz brauchen, während sie die angestrebten Ziele, etwa eine Reduzierung der Ankunftszahlen in Europa, kaum erreichen.

Ein Plädoyer gegen das Vergessen und für ein genaueres Hinsehen.