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Unterweissach in Gleichschritt - Diktatour

Ein studentisches Projekt zur Förderung des historischen Lernens für Schülerinnen und Schüler.

Wie kann ich die Didaktik in meinem Unterricht später umsetzen?
Diese Frage stellen sich Studierende häufig und in unserem Seminar „Von der Didaktik zur Praxis“ aus dem Wintersemester 2020/21 wollten wir Antworten auf diese Frage finden. Die Studierenden setzten sich zu Beginn des Seminars intensiv mit der Geschichtsdidaktik auseinander und wiederholten, die grundlegenden Ziele historischen Lernens in der Sekundarstufe. Als zweiten Schritt wurden methodische Inhalte, wie das Formulieren von Aufgabenstellungen oder Möglichkeiten zur Differenzierung thematisiert. Mithilfe einer Evaluation vorhandener Arbeitsmaterialien übten sich die Studierenden darin, die gewonnen Erkenntnisse anzuwenden. Ursprünglich war geplant gewesen, Arbeitsblätter zu einem bestimmten Thema im Rahmen des Seminars zu entwickeln. Da  wir aber auf die Herausforderungen der Pandemie reagieren wollten, entschieden wir uns zu einer „corona-konformen“ Unterrichtsform, dem Actionbound. Actionbound bietet die Möglichkeit zum „Lernen vor Ort“, indem Orte gefunden werden müssen sowie Aufgaben und Zusatzinformationen vor Ort gestellt werden können. Für Geschichte bietet die App damit die Möglichkeit des Lernens am „Ort des Geschehens“.

Auf der Grundlage eines Manuskripts mit dem Thema „Unterweissach im Gleichschritt“, in dem Frau Dr. Carolin Hestler die nationalsozialistische Vergangenheit anhand von Geschichten aus Unterweissach konstruiert, erarbeiteten sich die Studierenden im Seminar einen Bound, den Schülerinnen und Schüler und Interessierte nun in Unterweissach durchführen können. Frau Roxanne Adler stellte die Entwürfe der Studierenden zusammen und versah den Bound mit einem „roten Faden“, einer Erzählung rund um zwei Comic-Schülerinnen und Schüler, die Unterweissach erkunden.

Doch der Bound möchte mehr als historische Inhalte zu vermitteln. Vielmehr geht es darum, dass Schülerinnen und Schüler anhand des Themas „Unterweissach im Nationalsozialismus“ historisches Denken einüben. Es geht daher nicht darum, möglichst viele Punkte zu sammeln. Vielmehr wird der Spieler oder die Spielerin immer wieder nach ihrer Einschätzung, nach ihrer Meinung und deren Begründung gefragt. An einigen Stellen werden Quellen auch bewusst kontrastierend eingesetzt und deren Aussagekraft hinterfragt, um die Medienkompetenz der Benutzer zu fördern. Daher leistet der Bound einen wichtigen Beitrag zur Demokratiebildung in unseren Zeiten.

Das gesamte Projekt wird gefördert von:

Eberhard Gläser Stiftung

Bundesprogramm „Demokratie leben“

Projektpartner:

Heimatverein Weissach im Tal

Folgende Projektelemente:

So, 19.09. „Dorfgeschichten unterm Hakenkreuz“: Eine Gässlestour durch Unterweissach mit Dr. Carolin Hestler

Di, 30.11. Präsentation Projekthandbuch „Unterweissach im Gleichschritt“
mit studentischer Mitarbeit
für SchülerInnen, LehrerInnen und Interessierte: „Über den Streit um Flaggen, gesprengte Brücken, einen verweigerten Hitlergruß und ein SS-Gelage im Hirsch“ oder „was ist dran an den Dorflegenden aus der Zeit des III. Reiches in Unterweissach?“

Weitere Informationen unter:

www.heimatverein-weissacher-tal.de

oder bei:

Dr. Carolin Hestler