Exkursion zum 36. Bundes.Festival.Film in Augsburg // 16. bis 18. Juni 2023
Umgeben von dunklen Wänden blicken wir auf eine große Leinwand vor uns. Mit Popcorn in den Händen sitzen wir auf roten Klappsesseln zwischen unbekannten Menschen. Was uns eint ist die gespannte Neugierde auf den nächsten Film…
Insgesamt erwarteten uns 40 Filme, die im Rahmen des 36. Bundes.Festival.Film im Augsburger Kulturhaus abraxas gezeigt wurden. Über zwei Tage hinweg sahen wir vielseitige Kurz- und Langfilme produziert von Menschen im Alter von 4 bis 79 Jahren. Verliehen wurden Auszeichnungen in verschiedenen Kategorien sowohl des Deutschen Jugendfilmpreises als auch des Deutschen Generationenfilmpreises. Schnell wurde klar: Gezeigt wird eine besondere Melange aus verschiedenen Themen, Alters- und Alltagsrealitäten aus unterschiedlichsten Perspektiven. Neben Knetmonstern in Aufruhr und gefräßigen Walfischen aus Pappe sahen wir den Abriss von Immerath im Rheinischen Kohlerevier und erhielten Einblicke in diverse Coming of Age-Geschichten. Wir wurden über die Leinwand in die Haushalte von Kleinanzeigen eingeladen, sahen zwei alten Holzköpfen beim Handwerken und Streiten zu und begleiteten den Kleinkriminellen Bernd Wutschke auf seiner Reise zum Großkünstler. Die Vielfalt und Qualität der kreativen Erzeugnisse aller Altersklassen überraschte und begeisterte uns zugleich.
Die Festivaljurys hat eine bunte Auswahl getroffen aus mehreren hundert Einreichungen. Kein Wunder also, dass jeder Film gebührend gefeiert wurde und nach jeder Filmvorführung ein heftiger Applaus durchs Publikum donnerte. In den Pausen zwischen den Filmblöcken gab es neben leckerer Verpflegung reichlich Zeit, um in freundschaftlicher Atmosphäre ins Gespräch zu kommen. Das Publikum bestand größtenteils aus den Filmschaffenden selbst – Kindern, Hobbyfilmer*innen und Studierenden verschiedener Film- und Medien-Studiengänge. Wir, als Studentinnen des Masterstudiengangs »Kulturelle Bildung« der Pädagogischen Hochschule Ludwigsburg, gehörten zu den wenigen Gästen ohne Filmeinreichung. Für uns stand das Film-Festival als generationsübergreifender Medien- und Kulturbildungsort im Vordergrund. So viele engagierte Menschen zu erleben, die leidenschaftlich ihrem Hobby und ihrer Kunst folgen, berührt. Wir wurden Teil dessen, was uns in der Theorie so häufig begegnet: Kunst und Kultur von, für und mit Allen.
Danke für die eindrucksreiche Zeit!
Elisa Barth, Emily Scharwächter, Jana Hochdorfer