Zum Seiteninhalt springen

Delegation der ukrainischen Partneruniversität in Tscherniwzi besuchte Pädagogische Hochschule Ludwigsburg

Am 8. Mai 2025 empfing die Pädagogische Hochschule Ludwigsburg eine hochrangige Delegation der Nationalen Jurij-Fedkowytsch-Universität aus Tscherniwzi. Diese beiden Institutionen verbindet eine fast dreißigjährige Partnerschaft, die sich in den letzten Jahren durch intensivere Zusammenarbeit und vielseitigen Austausch gefestigt hat. Die Delegation wurde vom Rektor der Universität in Tscherniwzi, Prof. Dr. Ruslan Biloskurskiy, geleitet, begleitet vom Prorektor für Forschung, Prof. Dr. Yuriy Khalavka, dem Prorektor für digitale Transformation, Prof. Dr. Andrii Verstiak, und dem Leiter des Internationalen Büros, Dr. Serhij Lukanjuk.

dekorativ
v.l.n.r. Prof. Dr. Ruslan Biloskurskiy (Rektor der Universität in Tscherniwzi), Prof. Dr. Jörg-U. Keßler (Rektor der Pädagogischen Hochschule Ludwigsburg)

Der Besuch diente dazu, den Dank für die Unterstützung seitens der Ludwigsburger Hochschule auszusprechen, besonders für die Hilfe während der aufgrund der Kriegshandlungen seit 2022 verschärften Situation. Gleichzeitig zielte der Besuch darauf ab, die Partnerschaft strategisch auszubauen und in bestehenden Bereichen zu vertiefen. Am Vormittag fanden Gespräche mit Fachvertretern statt, während zur Mittagszeit ein Austausch zwischen den Rektoratsmitgliedern beider Hochschulen folgte. Im Anschluss richtete Rektor Biloskurskiy Dankesworte an den Senat: „Diese Partnerschaft ist mehr als eine Vereinbarung zwischen zwei Institutionen. Sie eine Verbindung zwischen Menschen, die die gleichen Werte teilen: Friede, Demokratie, Menschenwürde und den Glauben an die Kraft von Bildung.“. Der symbolische Zeitpunkt dieser Worte fiel auf den 8. Mai, den Tag des Kriegsendes vor 80 Jahren.

Die Hochschulleitungen beider Institutionen betonten die Bedeutung der Solidarität, die ihre Gemeinschaften in den letzten Jahren stärker verbunden hat. So betont Rektor Keßler „Die langjährige gute Partnerschaft unserer Hochschulen zeichnet sich dadurch aus, dass wir neben vielen Gemeinsamkeiten, z.B. in der Lehrkräftebildung auch unterschiedliche Stärken haben. Ein spontane Projektidee ist, dass die Ingenieurwissenschaften in Chernivtsi bei der Konstruktion von KI-Tools in den Erziehungswissenschaften in Ludwigsburg unterstützen. So kann eine technische Anwendung in der Lehrkräftebildung für beide Seiten und vor allem auch die Schule von morgen neue Maßstäbe setzen.“

Die Nationale Jurij-Fedkowytsch-Universität, die sich in Tscherniwzi in der Region Bukowina befindet, spielt eine bedeutende Rolle als Partnerinstitution der Pädagogischen Hochschule Ludwigsburg. Obwohl in Tscherniwzi keine direkten Kriegshandlungen stattfinden, hat die Stadt viele Binnengeflüchtete aufgenommen, die häufig ihre Ausbildung an der Universität fortsetzen. Insgesamt studieren dort etwa 16.000 Studierende in 16 verschiedenen Fachbereichen. Die Universität kann auf eine lange Geschichte zurückblicken: Sie wurde bereits im Jahr 1875 im damaligen Habsburger Reich gegründet.

Die Partnerschaft zwischen der Nationalen Jurij-Fedkowytsch-Universität und der Pädagogischen Hochschule Ludwigsburg begann bereits in den 1990er Jahren mit einem Fokus auf Deutsche Literatur. Seitdem hat sich die Kooperation stetig weiterentwickelt. Gegenwärtig organisiert das Institut für deutsche Sprache und Literatur gemeinsame Seminare zur ukrainischen Gegenwartsliteratur und beteiligt sich aktiv an Hilfsaktionen, wie dem Sammeln von Spenden, darunter Notstromaggregate. Zusätzlich hat die Abteilung Geschichte erfolgreich Exkursionen zur Universität in Tscherniwzi durchgeführt und seit 2022 acht Spendenfahrten an die rumänisch-ukrainische Grenze organisiert.

Ein weiteres bedeutendes Projekt ist das seit 2022 laufende DAAD-Programm „Digital Umbrella for Ukrainian Foreign Language Teachers“. Diese Initiative unterstützt Studierende und Lehrende der Fremdsprachenfakultät, die Auswirkungen des Krieges auf die Ausbildung abzumildern. Seit Beginn des Sommersemesters 2022 erhielten Studierende aus Tscherniwzi durch Stipendien wie dem ERASMUS-Programm die Möglichkeit zu einem Austauschstudium in Ludwigsburg.

Weitere Informationen (auch zu Spendenmöglichkeiten) unter: www.ph-ludwigsburg.de/hochschule/weltoffene-hochschule