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Studienbereiche

Theorie-Praxis-Transfer im Studium

Durch die Verbindung von logisch-systematischer Theorie, methodisch-systematischer Empirie und reflektierten Praxiserfahrungen sollen die Studierenden zentrale Kompetenzen für eine professionelle, wissenschaftlich fundierte Berufstätigkeit erwerben. Hierzu zählen:

  • systematisches Wissen über den Sinn, die Bedeutung und die Funktion von Bildung und Erziehung im Kindesalter,
  • theoretisch geleitete Entwicklung von Forschungsfragen zu Herausforderungen und Problemen pädagogischer Praxen,
  • kontinuierliche Differenzierung des theoretischen Wissens auf der Grundlage von Forschungsergebnissen und reflektierten Praxiserfahrungen,
  • Auf diese Weise: Entwicklung des pädagogischen Verstehens, Denkens, Urteilens und damit eine verbesserte Handlungskompetenz.

 

Die Verknüpfung von Theorie, Empirie und Praxis ist im Studiengang Bildung und Erziehung im Kindesalter (Kindheitspädagogik) vom 1. Semester an fest verankert:

  • Im 1. Semester sind die Studierenden einen Tag pro Woche im Praktikum in einer Krippe, Kita oder einem Hort. Dieses Praktikum ist verknüpft mit dem Seminar „Beobachten, Dokumentieren und Interpretieren“, in dem die Praxiserfahrungen systematisch erörtert werden.
  • Auch im 2. Semester gibt es ein Tagespraktikum, das in direkter Verbindung mit dem Seminar „Pädagogische Interaktion und didaktische Gestaltung“ steht. In diesem Zusammenhang findet eine individuelle Praxisreflexion des eigenen pädagogischen Handelns mit einer Dozentin oder einem Dozenten statt.
  • In der vorlesungsfreien Zeit (nach dem 1. und 2. Semester) sind zwei vierwöchige Blockpraktika vorgesehen, die in verschiedenen pädagogischen Institutionen durchgeführt werden können.
  • Die Verzahnung von Theorie und Praxis und die damit verbundene theoriebasierte Reflexion der Praxis findet parallel und im Anschluss an die Praktika in den erziehungs- und sozialwissenschaftlichen Seminaren sowie in den Veranstaltungen in den Bildungsbereichen statt.
  • Das Praxissemester ist im 4. Semester verortet. In diesem dreizehnwöchigen Praktikum ist die Praxisforschung fest verankert: Die Studierenden entwickeln ein Forschungsprojekt oder ein didaktisches Projekt und führen dies selbstständig durch. Fachlich betreut wird dieses Projekt durch ein Praxisbegleitseminar, in dem eine Dozentin oder ein Dozent sowie eine studentische Kleingruppe unterstützend zur Seite stehen. Das Praxissemester kann im In- oder Ausland absolviert werden.
  • In der Abschlussphase des Studiums bieten Seminare wie „Pädagogisches Verstehen und Handeln“ aber auch die Bachelorthesis die Möglichkeit, die eigene pädagogische Praxis auf der Grundlage von theoretischem und forschungsmethodischen Wissen zu reflektieren und die eigenen Kompetenzen weiterzuentwickeln.

Forschendes Lernen im kindheitspädagogischen Studium

Der Forschungsprozess zielt darauf, pädagogische Praxis in ihrer Komplexität zu verstehen. Er ist angelegt als ein Erkenntnisprozess, der die Perspektiven unterschiedlicher Akteure systematisch zugänglich macht — in den frühpädagogischen Praxisfeldern sind das insbesondere die Perspektiven der Kinder, die der Eltern und die der pädagogischen Fachkräfte. Dies gelingt nur dann, wenn der Forschungsprozess als interaktiver Prozess in Kooperation mit den beteiligten Akteuren gestaltet wird.

Die Studierenden erwerben also nicht einfach »nur« theoretische und forschungsmethodische Kompetenzen, sondern arbeiten an ihrer Fähigkeit, sich in die Positionen, Rollen und Orientierungen verschiedener Akteure hineinzuversetzen, und reflektieren die Standortgebundenheit ihrer eigenen Perspektive. Sie lernen, »sich in ein kritisches und reflexives Verhältnis zu sich selbst und der pädagogischen Situation zu setzen und vollziehen damit Prozesse des Verstehens und Erklärens, die sich von denjenigen des Alltags.

Auszug aus einem Fachzeitschriftenartikel von Prof. Dr. Roswitha Staege, Professorin im Studiengang Bildung und Erziehung im Kindesalter.

Quelle: Staege, Roswitha (2018): Praxisforschung in der Kindheitspädagogik-Ausbildung. In: kita aktuell 12/18, S.253-255.

BILDUNG UND ERZIEHUNG IM KINDESALTER