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Medienpädagogik und soziokulturelle Unterschiede

Die Studie ging von dem Erkenntnisinteresse aus, bisherige Erfahrungen von medienpädagogischen Angeboten und Projekten mit Kindern und Jugendlichen aus benachteiligten Verhältnissen zu erheben, auszuwerten und für eine konzeptionelle Weiterentwicklung fruchtbar zu machen.

Gegenstand der Studie war die rekonstruierende Erhebung und Auswertung von Angeboten und Projekten sowohl im aktiv-rezeptiven als auch im aktiv-produktiven Bereich der Medienpädagogik. Der Schwerpunkt lag auf der Erhebung in außerschulischen Praxisfeldern, weil hier besonders in der aktiven Medienarbeit die meisten Aktivitäten vorlagen. Im schulischen Bereich wurden Lehrerinnen und Lehrer aus Sonder-, Grund- und Hauptschulen, die über einschlägige medienpädagogische Erfahrungen verfügen, einbezogen. Die Studie wurde in Form von ca. 60 leitfadengestützten ExpertInnen-Interviews in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz durchgeführt.

Folgende Fragestellungen standen im Vordergrund:

1. Was sind die personellen, institutionellen und infrastrukturellen Rahmenbedingungen der jeweiligen medienpädagogischen Arbeit?

2. Was für medienpädagogische Angebote werden gemacht? Welche Absichten und Ziele verbinden sich damit? 

3. Wie ist der Zugang der Kinder und Jugendlichen zu diesen Angeboten? Welche Angebote und Themen stoßen auf Resonanz, welche eher auf Zurückhaltung? 

4. Welche gruppenbezogenen Arbeitsformen und welche Formen der Aneignung und Vermittlung von Medienkompetenzen haben sich bewährt? Mit welchen Formen hatten Kinder und Jugendliche eher Schwierigkeiten? 

5. Im aktiv-produktiven Bereich: welche praktischen Verwendungszwecke verbinden Kinder und Jugendliche mit den medienpädagogischen Angeboten? Was sind Formen des Öffentlichmachens der Eigenproduktionen?

6. Was sind die zentralen Erfahrungswerte bezüglich der Rolle von MedienpädagogInnen und LehrerInnen bei der pädagogischen, ästhetischen und technischen Begleitung der Eigenproduktionen von Kindern und Jugendlichen? Was hat sich bewährt? Was sollte verändert werden? Wie ist das Verhältnis von "gelenkten" medienpädagogischen Aktivitäten und Möglichkeiten der freien Wahl durch Kinder und Jugendliche?

7. Inwieweit können Erfahrungswerte aus dem außerschulischen Bereich für die Entwicklung der schulischen Medienpädagogik fruchtbar gemacht werden? Welche Veränderungen in der Ausbildung, der Fortbildung, der inneren und äußeren Schulstruktur sind hierfür notwendig?

Die Ergebnisse der Studie sind in Form einer Kurz- und Langfassung zugänglich: Die Kurzfassung (50 Seiten) ist auf der Homepage des Medienpädagogischen Forschungsverbunds Südwest als Download zugänglich.

Auftraggeber: Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest, Baden-Baden. 
Projektdauer: Januar 1998 bis August 1999. 
Projektleitung: Prof. Dr. Horst Niesyto. 
Mitarbeiter*nnen: Inge Bozenhard (Freiburg), Karin Eble (Freiburg), Karl-Heinz Roller (Stuttgart).