Die Abteilung Medienpädagogik wurde Anfang 1997 im Rahmen einer Neustrukturierung des Instituts für Erziehungswissenschaft und in Verbindung mit dem Stellenantritt von Prof. Dr. Horst Niesyto eingerichtet.
Horst Niesyto leitete die Abteilung bis zu seiner Pensionierung im Oktober 2017; sein Nachfolger ist Prof. Dr. Thomas Knaus. Die folgende Darstellung fasst wichtige Arbeitsschwerpunkte der ersten zwei Jahrzehnte der Abteilung zusammen.
Die Abteilung Medienpädagogik entwickelte ihre Aktivitäten in Lehre und Forschung vor allem unter Bezug auf eine handlungsorientierte Medienpädagogik, die seit den 1980er Jahren im deutschsprachigen Raum in zahlreichen theoretisch-konzeptionellen Akzentsetzungen an Einfluss gewann. Mit Blick auf pädagogisches Handeln und die medienpädagogische Kompetenzentwicklung bei Student*innen legte die Abteilung auf folgende Themen- und Kompetenzfelder ein besonderes Gewicht:
Die Entwicklung pädagogischer Arrangements für einen selbstbestimmten, kritisch-reflexiven und sozial verantwortlichen Umgang mit Medien gehört zu den Kernkompetenzen von Pädagog*innen.
Im Rahmen der vorhandenen Personalressourcen wurden vertiefende, medienpädagogische Seminare (auch polyvalent) in Profilbereichen und Handlungsfeldern angeboten. Insgesamt brachte die Abteilung Medienpädagogik Veranstaltungen in zehn Studiengängen aus.
Die Entwicklung pädagogischer Arrangements für einen selbstbestimmten, kritisch-reflexiven und sozial verantwortlichen Umgang mit Medien gehört zu den Kernkompetenzen von Pädagog*innen. Die PH Ludwigsburg war der erste Hochschulstandort in Deutschland, der im Rahmen des erziehungswissenschaftlichen Angebots in mehreren Bachelor-Studiengängen (seit 2007) sowie in allen Lehramtsstudiengängen (seit 2011) medienpädagogische Pflichtveranstaltungen verankert hat.
Erste Überlegungen und Aktivitäten zu einer medienpädagogischen Grundbildung wurden 2008 mit der Ludwigsburger Erklärung veröffentlicht. Bundesweit beachtet und unterstützt wurden sie mit der Gründung der Initiative Keine Bildung ohne Medien! in 2009. Idee einer medienpädagogischen Grundbildung ist die Möglichkeit für alle Pädagogik-Student*innen sich während ihres Hochschulstudiums Orientierungswissen anzueignen und eine grundlegende medienpädagogische Kompetenz zu entwickeln.
Die Publikation Grundbildung Medien (Imort/Niesyto 2014) bietet einen Überblick zum Stand der konzeptionellen Überlegungen und der studiengangsbezogenen Aktivitäten in Deutschland. Die Sektion Medienpädagogik in der Deutschen Gesellschaft für Erziehungswissenschaft (DGfE) integrierte die Überlegungen zu einer Grundbildung Medien in den Orientierungsrahmen Medienpädagogik (2017).
Der Abteilung Medienpädagogik gelang es in Zusammenarbeit mit 17 Abteilungen und Einrichtungen an der PH Ludwigsburg, seit 2014 ein Studienprofil Grundbildung Medien in allen Lehramtsstudiengängen zu verankern. Auch in BA-Studiengängen zur frühkindlichen Bildung und Erziehung, zur Erwachsenenbildung und zur kulturellen Bildung gibt es Module und Bausteine für eine medienpädagogische Grundbildung. Im Rahmen der vorhandenen Personalressourcen wurden vertiefende, medienpädagogische Seminare (auch polyvalent) in Profilbereichen und in speziellen Handlungsfeldern angeboten. Insgesamt beteiligte sich die Abteilung Medienpädagogik in zehn Studiengängen mit Veranstaltungen: Überblick zu den Studiengängen (2013)
Folgende Forschungs- und Entwicklungsprojekte hatten einen besonderen Stellenwert und konnten jeweils mit Drittmitteln durchgeführt werden:
In mehreren Projekten lag ein Schwerpunkt auf der Untersuchung soziokultureller und sozial-ästhetischer Aspekte in der Nutzung (digitaler) Medien im Kontext einer medienpädagogischen Praxisforschung. Hierzu gehörte auch die Integration visueller Methoden für die Analyse und Interpretation von Medienproduktionen, die Kinder und Jugendliche erstellen.
Im Sinne von forschendem Lernen fanden kontinuierlich Seminare statt, insbesondere die Forschungswerkstatt Film und digitale Medien und das Seminar Praxisforschung und Evaluation. Hinzu kamen ein Medienpädagogisches Kolloquium und ein Kolloquium für Doktorand*innen.
Horst Niesyto betreute zwölf Promotionsprojekte zu einem breiten Spektrum medienpädagogischer Themen. Informationen zu den Doktorand*innen, den Themen der Promotionsprojekte und den veröffentlichten Dissertationen finden sich hier.
Die folgende Übersicht zeigt eine Auswahl der Fachtagungen, die die Abteilung Medienpädagogik von 1997 bis 2017 veranstaltete bzw. an denen sie beteiligt war.
Medienkritik im digitalen Zeitalter (13. Juli 2017, Ludwigsburg): Symposium an der PH Ludwigsburg in Zusammenhang mit der Verabschiedung (Pensionierung) von Horst Niesyto. Veranstalter: Abteilung Medienpädagogik in Zusammenarbeit mit dem Interdisziplinären Zentrum für Medienpädagogik und Medienforschung (IZMM, PH Ludwigsburg), gefördert von der Landesanstalt für Kommunikation Baden-Württemberg (LFK). Weitere Informationen auf Medienkritik im digitalen Zeitalter.
Bundesweiter medienpädagogischer Kongress Keine Bildung ohne Medien! (24./25.03.2011, Berlin): Der Kongress wurde von der Initiative „Keine Bildung ohne Medien!“ (KBoM) an der TU Berlin veranstaltet und von der Landesanstalt für Kommunikation Baden-Württemberg (LFK) sowie der Landesanstalt für Medien NRW gefördert. Die Abteilung Medienpädagogik der PH Ludwigsburg war Mitveranstalter. An dem Kongress nahmen über 400 Fachleute teil. Es war die größte medienpädagogische Veranstaltung, die bislang in Deutschland stattfand. In 13 Arbeitsgruppen wurden die Konsequenzen des medialen Wandels für den Bildungsbereich und die dringendsten Bedarfe diskutiert. Weitere Informationen auf Keine Bildung ohne Medien!
Soziale Ungleichheit – Medienpädagogik – Partizipation (17. /18.10. 2008, Bonn): Veranstalter waren die Abteilung Medienpädagogik und das JFF – Institut für Medienpädagogik in Forschung und Praxis (München). Die Veranstaltung wurde vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und von der Bundeszentrale für politische Bildung (bpb) gefördert.
Medien in der Lehrerbildung (10.10.2008, Ludwigsburg) : Fachtagung der Abteilung Medienpädagogik in Zusammenarbeit mit mehreren Einrichtungen in Baden-Württemberg. Ein wichtiges Ergebnis der Fachtagung war die Ludwigsburger Erklärung.
Bundesfestival Video (2007-2011, Ludwigsburg): Das „Bundesfestival Video“ wurde von 2007 bis 2011 von dem Deutschen Kinder- und Jugendfilmzentrum (KJF) in Zusammenarbeit mit der Abteilung Medienpädagogik, der Filmakademie Baden-Württemberg, der Stadt Ludwigsburg und weiteren Partner*innen organisiert. Im Rahmen des Festivals fanden medienpädagogische Fachtagungen statt. Das Bundesfestival Video wurde vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend gefördert. Weitere Informationen auf Ludwigsburger Beiträge zur Medienpädagogik.
Qualitative Forschung in der Medienpädagogik (22./23.03.2007, Ludwigsburg): Frühjahrstagung der Kommission Medienpädagogik in der Deutschen Gesellschaft für Erziehungswissenschaft (DGfE) in Kooperation mit der Abteilung Medienpädagogik.
Film kreativ – neue Wege in der schulischen und außerschulischen Filmbildung (02./03.12.2005, Ludwigsburg): Fachtagung der Abteilung Medienpädagogik in Zusammenarbeit mit dem IZMM, dem Landesmedienzentrum Stuttgart und dem Evang. Medienhaus Stuttgart. Weitere Informationen: Buchveröffentlichung film kreativ bei kopaed und Themenschwerpunkt der Ludwigsburger Beiträge zur Medienpädagogik 7/2005.
Bildinterpretation (25./26.06.2004, Ludwigsburg): Fachtagung der Abteilung Medienpädagogik in Zusammenarbeit mit Prof. Dr. Winfried Marotzki, Lehrstuhl für Allgemeine Pädagogik an der Universität Magdeburg. Weitere Informationen: Buchveröffentlichung Bildinterpretation und Bildverstehen.
Eigenproduktionen mit Medien als Gegenstand der Kindheits- und Jugendforschung (06./07.10.2000, Ludwigsburg): Fachtagung der Abteilung Medienpädagogik in Zusammenarbeit mit dem IZMM. Weitere Informationen: Buchveröffentlichung Selbstausdruck mit Medien.