gefördert durch die KÖHLER-STIFTUNG im Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft, 2009-2014
Kooperation mit PD Dr. Ute Ziegenhain, Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie/Psychotherapie des Universitätsklinikums Ulm.
Im Projekt "Präventive Elternbildung" wird das Programm "Auf den Anfang kommt es an" überarbeitet, um neue Module zu den Themen „Erziehungsstil (Erziehungsziele, Erziehungsstile, Folgen und Nebenwirkungen, Verwöhnen oder Fordern)" und „Elternkooperation“ ergänzt und unter dem Namen "Elternstart - Auf den Anfang kommt es an" implementiert. Es soll an einer größeren Elternstichprobe über längere Zeit evaluiert werden. Zwei Gruppen von Beratungsfachkräften sind bereits ausgebildet und bieten die Kurse im Frühjahr 2010 an. Eine Liste der Anbieterinnen findet sich auf der Elternstart-Seite. Werdende Eltern und Eltern mit einem Säugling im 1. Lebensjahr können dort oder auch bei uns erfahren, wo die Kurse angeboten werden ("Dr. Dorothea Dette-Hagenmeyer" <dettehagenmey@ph-ludwigsburg.de>).
Familienberaterinnen und -berater, die das Programm kennen lernen und durchführen möchten, sind eingeladen, uns umgehend zu kontaktieren.
Das Vorläufer-Programm "Auf den Anfang kommt es an" ist bis dato deutschlandweit das einzige Programm, welches werdende Eltern umfassend auf die Elternschaft vorbereitet und junge Eltern während des ersten Lebensjahres ihres Kindes systematisch begleitet und bildet. Das Programm umfasst insgesamt 30 Module, davon je 10 zu den Phasen Schwangerschaft, Neugeborenenzeit und erstes Lebensjahr; es enthält Kursmaterialien, Arbeitsblätter, Power-Point-Dateien für die Kurspräsentation, filmisches und bildliches Anschauungsmaterial, ein Durchführungsmanual, eine CD und eine DVD.
Eine erste Kurzzeit-Evaluation von "Auf den Anfang kommt es an" wurde Ende 2007 erfolgreich abgeschlossen (Prä-Post-Kontrollgruppendesign; Reichle & Franiek, 2008): Die trainierten Eltern wiesen im Vergleich zu einer Kontrollgruppe nach dem Training mehr Wissen über einen entwicklungsangemessenen, förderlichen Umgang mit dem Baby auf. Sie zeigten einen größeren Zuwachs an subjektiver Sicherheit im Umgang mit ihrem Kind, und, anders als die Kontrollgruppenmitglieder, keinen Anstieg in Kontrollverlusten bei Ärger auslösenden Frustrationssituationen – erstes Anzeichen für den angezielten misshandlungspräventiven Effekt. Im Gegensatz zur Kontrollgruppe hatten Trainingsteilnehmer nach dem Übergang zur Elternschaft nicht den weithin in der Forschungsliteratur replizierten Abfall der Partnerschaftszufriedenheit zu verzeichnen.
Veröffentlichungen:
Reichle, B., Backes, S. & Dette-Hagenmeyer, D. (2012). Positive parenting the preventive way: Transforming research into practise with an intervention for new parents. European Journal for Developmental Psychology, 9, 33-46.
Reichle, B. & Franiek, S. (2008). Auch positive Ereignisse erfordern Bewältigung: Prävention von Partnerschaftsproblemen nach dem Übergang zur Elternschaft. In J. Borke & A. Eickhorst (Hrsg.), Systemische Entwicklungsberatung in der frühen Kindheit. Stuttgart: UTB.
Ziegenhain, U., Gebauer, S., Kolb, A.-K., Reichle, B. & Franiek, S. (2006). Auf den Anfang kommt es an. Ein Kurs für junge Eltern. Mainz: Ministerium für Arbeit, Soziales, Familie und Gesundheit des Landes Rheinland-Pfalz.