Katja Brandenburger - Lehrbeauftragte an der PH Ludwigsburg
Der Arbeitstitel der Forschung von Katja Brandenburger lautet „Konstruktive prozedurale Verfahrensstrukturen im Vorstellen und Darstellen“. Die Doktorandin forscht in einem Forschungsrahmen, der sich zum einen mit den Modalitäten der Vorstellungsbildung und zum anderen mit der Entwicklung didaktischer Settings befasst, welche die Vorstellungsbildung durch Einüben von modifizierten Darstellungsweisen fördern. Die Forschung entwickelt im Rahmen einer kompetenzorientierten Kunstdidaktik Möglichkeiten, wie der Entwicklungsstand des speziell konstruktiven Vorstellungs- und Darstellungsvermögens diagnostiziert und gefördert werden kann. Es stellt sich die zentrale Frage nach konstruktiven prozeduralen Verfahrensstrukturen im zeichnerischen Darstellungsprozess und den Möglichkeiten ihrer Förderung.
Betreut von Prof. Dr. Hubert Sowa und Prof. Dr. Monika Miller
Sarah Fröhlich - Stipendiatin der Landesgraduiertenförderung
Die Promotion von Sarah Fröhlich geht der Frage nach, welchen Beitrag der Kunstunterricht zur räumlichen Vorstellungsbildung jugendlicher Schülerinnen und Schüler leisten kann. Basierend auf der mathematikdidaktisch und kognitionspsychologisch überprüften Annahme, dass vor allem räumlich-konstruktives Gestalten Fördereffekte auf die Bildung räumlicher Vorstellungsstrukturen hat, wird ein Forschungssetting entworfen und erprobt, das kognitionspsychologische Erhebungsinstrumente mit architekturdidaktischem Kunstunterricht in einer achten Realschulklasse verbindet. Dabei soll Einsicht in den Zusammenhang von kognitiv-räumlichen Fähigkeiten und der Bearbeitung räumlich-konstruktiver Aufgabenstellungen gewonnen, Kategoriensysteme zur Diagnostik räumlicher Vorstellungs- und Darstellungsfähigkeiten erarbeitet und eine mögliche curricular-geordnete Aufgabentypologie für den Kunstunterricht entworfen werden. Diesem übergeordnet steht das Ziel, einen empirisch gesicherten Baustein für die im Werden begriffene, anthropologisch und hermeneutisch ausgerichtete Imaginationsbildung zu leisten.
Betreut von Prof. Dr. Hubert Sowa und Prof. Dr. Monika Miller
Daniel Ricci - Student an der Staatlichen Akademie für Bildende Künste Karlsruhe/Verein für Jugend- und Straffälligenhilfe Karlsruhe e.V.
Es existiert aktuell keine in Hinblick auf die sonderpädagogischen Fördermöglichkeiten des Kunstunterrichts systematisch begründete, nach Regeln für die praktische Anwendbarkeit formulierte und empirisch überprüfte Kunstdidaktik für den Förderschwerpunkt der emotionalen und sozialen Entwicklung (FSEE). Kunstlehrer wenden eine kunstpädagogische "Laienmethodik" an, die sie sich aufgrund ihrer Erfahrungen in der realen Praxis aneigenen. Hiervon leitet sich das Ziel der geplanten Dissertation ab, Entscheidungskriterien zur Konstruktion kunstpädagogischer Unterrichtsgestaltung im FSEE zu entwickeln. Um dies zu erreichen wird der Gegenstandsbereich "Kunstdidaktik im FSEE" hermeneutisch "dechiffriert", um davon ausgehend Entscheidungskriterien für den Kunstunterricht im FSEE zu entwickeln und bei der Konstruktion einer Unterrichtssequenz anzuwenden. Diese wird im Rahmen einer sich anschließenden qualitativen Feldstudie durchgeführt, um abschließend die Entscheidungskriterien zu überprüfen. Erwartetes Ergebnis des Forschungsvorhabens ist eine analytische Entscheidungsmatrix für den Kunstunterricht im FSEE.
Betreut von Prof. Dr. Hubert Sowa und Prof. Dr. Werner Bleher
Die Arbeit von Lisa Gonser fokussiert die anschauungsbezogene und malerisch-darstellerische Auseinandersetzung mit den Farben der sichtbaren Welt. "Malen" ist ein klassisches Aufgabenfeld im Rahmen der Kunstpädagogik. Doch der von L. Gonser verfolgte Ansatz unterscheidet sich von den bisherigen farbdidaktischen Konzepten des 20. Jahrhunderts, die sich meist entweder im Bereich der subjektiven Empfindung oder der analytischen Farbsystematik verorten. Im Theorieteil des Forschungsprojektes wird dagegen eine hermeneutische Systematisierung didaktischer Strukturen des farbigen Darstellens erarbeitet. Um im nächsten Schritt eine wissenschaftlich fundierte, sach-, entwicklungs- und bildungsgemäße Didaktisierung des Gestaltungsbereichs „Malen“ vorzunehmen. Die auf dieser Basis entwickelten Lehr-/Lernstrukturen kommen in einer empirischen Unterrichtsforschung (9. Realschulklasse) zur Anwendung. Der Beobachtungsschwerpunkt liegt auf relationalen Wahrnehmungs-, Vorstellungs- und Darstellungsprozessen. Sie und ihre Beeinflussung durch sach- und entwicklungsgemäße Unterrichtsintervention sollen sichtbar und nachvollziehbar werden. Die Arbeit liefert einen konkreten Baustein für den praktischen Bereich des Malens und ebenso ein methodisches Exempel für eine im Werden begriffene curricular strukturierte Kunstdidaktik.
Betreut von Prof. Dr. Hubert Sowa und Prof. Dr. Bettina Uhlig (Univeristät Hildesheim)