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Prof. Erhard Anthes

Prof. i. R. Erhard Anthes, PH Ludwigsburg

Erhard Anthes (Jg. 1943) studierte ab 1963 die Fächer Mathematik und Physik an der Universität Frankfurt und schloss die Ausbildung zum Lehrer mit dem ersten (1968) und zweiten (1972) Staatsexamen für das Lehramt an Gymnasien ab. Seit 1968 ist er in der Lehrerbildung an der Pädagogischen Hochschule Ludwigsburg tätig, wo er sich immer wieder um den Einsatz von Medien, speziell Taschenrechnern und Computern, im Mathematikunterricht der Schulen und in der Ausbildung der Lehrer kümmert. Parallel dazu unterrichtete er nebenamtlich mehrere Jahre am Gymnasium und an der Hauptschule. Er war einer der ersten, der mit Taschenrechner und Computer an Hauptschulen tätig war. 1980 wurde er zum Professor für Mathematik und ihre Didaktik ernannt. Sein Arbeitsgebiet war damals der Mathematikunterricht an der Hauptschule. Anfang der 1980er Jahre war er an der Konzipierung eines Faches Informatik für PH-Studierende beteiligt, das zunächst als Nebenfach, später auch als Hauptfach studiert werden konnte.

Er treibt sich seit 1979 auf Flohmärkten herum, um mathematische Instrumente, speziell Rechenhilfsmittel jeder Art, aufzustöbern und zu erwerben. Die so entstandene Sammlung enthält Proportionalzirkel, Zähl- und Messgeräte, Planimeter, Rechenschieber in unterschiedlichen Formen, chinesische, japanische und andere Kugelrechner, mechanische Rechenmaschinen und elektronische Taschenrechner. In Verbindung mit der Ausbildung von Mathematiklehrern an Grund-, Haupt-, Real- und Förderschulen entwickelte sich sein Arbeitsgebiet zur Geschichte des Rechnens und der Rechenmethodik. Die meisten seiner Publikationen befassen sich mit der Geschichte der mechanischen Rechenmaschine, wobei die Konstrukteure und deren technische Ideen einen besonderen Interessenschwerpunkt bilden. Er arbeitet seit Jahren in der Redaktion der Zeitschrift „Historische Bürowelt“ mit und betreut dort den Bereich Rechenmaschinen. Seit 1991 arbeitet er beim Aufbau der Rechenmaschinen-Sammlung der Universität Bonn mit, die seit 1999 im „Arithmeum“ der Öffentlichkeit präsentiert wird. Dort ist inzwischen die größte und bedeutendste Sammlung mechanischer Rechengeräte zusammengetragen worden, deren textliche Beschreibung zu seinen Tätigkeiten gehört.

Seit 1981 ist er Mitglied im Tobias-Mayer-Verein Marbach, wo er sich seit 2020 um die Publikationen („Schriftenreihe des Tobias-Mayer-Vereins“) und um die Organisation von Museumsführungen kümmert. Zum 300. Geburtstagsjubiläum von Tobias Mayer am 17.2.2023 erschien die wissenschaftliche Biographie von Eric Gray Forbes über Tobias Mayer, die er als Herausgeber betreut hatte.

Er ist seit 1. Oktober 2008 im Ruhestand.