Unser Bereich Kulturfinanzierung und -betriebssteuerung konzentriert sich auf die zahlenorientierten betriebswirtschaftlichen Kompetenzen und beinhaltet Angebote im Bereich Rechnungswesen und Finanzen.
Wie lassen sich Ziele, Strategien und operative Maßnahmen in einem Kulturbetrieb in Zahlen abbilden? Wie können diese Zahlen für die Steuerung des Betriebes genutzt werden? Welche verschiedenen Finanzierungsarten stehen zur Verfügung? Zu diesen drei zentralen Fragen liefern unsere Seminare Antworten. Ihren Schwerpunkt setzen Sie selbst – je nachdem, wo Sie Ihre individuellen Bedarfe sehen.
Im Seminarpaket Kulturfinanzierung/Kulturbetriebssteuerung ist enthalten:
Wie gelingt es, in einem Kulturbetrieb die vorhandenen Ressourcen wirkungsvoll einzusetzen? Wie schafft man es, die großen und langfristigen Ziele im Auge zu behalten? Das Seminar gibt Antworten auf diese Frage, indem es zentrale Begriffe und Funktionssysteme der Betriebswirtschaftslehre auf das kulturelle Feld überträgt und verständlich macht. Es ist damit ein idealer Einstieg in den Kompetenzbereich Kulturbetriebssteuerung.
Ausgangspunkt der Überlegungen sind die Ziele, die sich eine Kultureinrichtung selber stellt, und die Ressourcen, die ihr zur Verfügung stehen. Welche Chancen und welche Risiken sich daraus ergeben, ist Gegenstand der strategischen Positionsbestimmung, verstanden als mittel- und langfristig angelegtes Verfahren zur Schaffung und Nutzung von Potenzialen in der Gestaltung der kulturellen Zukunft. Dafür stellt das Seminar die erforderlichen Analyse- und Prognosetechniken vor und übt das strategische Denken sowie dessen operative Umsetzung an konkreten Fällen ein.
Literatur:
Das Rechnungswesen hat die Aufgabe, das betriebliche Geschehen in Zahlengrößen abzubilden. Es dient der Kontrolle der Wirtschaftlichkeit und ist Grundlage für Planungsüberlegungen. Neben diesen internen Zwecken bestehen die externen Aufgaben in der Rechenschaftslegung und Information; sie übernimmt die kaufmännische Buchführung, die auch als Doppelte Buchführung bekannt ist.
Im Seminar werden die notwendigen Grundbegriffe und Funktionen der kaufmännischen Buchführung erklärt, eben so wird in das Handwerkszeug des externen Rechnungswesens eingeführt: Aus- und Einzahlungen, Aus- und Einnahmen, Aufwand und Ertrag. Bei der Bilanzanalyse werden Fragen der Liquidität, Rentabilität und Finanzierung beantwortet. Anhand eines Fallbeispiels wird der Kreislauf der Rechnungslegung für ein Geschäftsjahr durchgearbeitet: von Inventur über Inventar, Eröffnungsbilanz, den laufenden Geschäftsvorfällen bis hin zur Schlussbilanz und deren Interpretation.
Ein kaufmännisches Rechnungswesen zu führen, ist gesetzliche Pflicht. Die Zielsetzung des Seminars liegt darin zu zeigen, dass das externe Rechnungswesen als Informationslieferant für die Steuerung eines Kulturbetriebs optimal genutzt werden kann.
Literatur:
Anfang der 2000er-Jahre beschloss die Innenministerkonferenz der Bundesländer, das bislang geltende kommunale Haushaltsrecht (Kameralistik) aufzugeben und durch ein betriebswirtschaftlich fundiertes doppisches Rechnungswesen (Drei-Komponenten-Rechnungsmodell) zu ersetzen. Wer Kulturarbeit erfolgreich zusammen mit der öffentlichen Hand gestalten möchte, muss die Grundzüge dieses neuen Haushaltswesens kennen und verstehen.
Im Seminar werden die folgenden Themenbereiche vorgestellt und anhand von Beispielen vertieft: Elemente der neuen Verwaltungssteuerung, Drei-Komponenten-Rechnungsmodell (Ergebnishaushalt und -rechnung, Finanzhaushalt und -rechnung, Vermögensrechnung), ausgewählte Haushaltsgrundsätze, Haushaltskreislauf nach dem neuen Rechnungsmodell (Haushaltsplanung, Haushaltsvollzug, Jahresabschluss).
Literatur:
Rückläufige staatliche Gelder für den Kulturbereich zwingen Kulturbetriebe dazu, ihre Kosten genau unter die Lupe zu nehmen. Um Entscheidungen treffen und handlungsfähig bleiben zu können, ist es unabdingbar zu wissen, welche Leistungen welche Kosten verursachen. Die Kosten- und Leistungsrechnung stellt daher eine wertvolle Hilfestellung für die Entscheidungsträger dar.
Das Seminar stellt Ziele und Aufgaben, Anforderungen und Prinzipien der Rechnung vor und erläutert anhand von Beispielen die Funktionsweise verschiedener Kosten- und Leistungsrechnungssysteme. Dabei werden sowohl die traditionellen Verfahren der Voll- und Teilkostenrechnung als auch neuere Kostenrechnungsverfahren vorgestellt. Darüber hinaus vermittelt das Seminar konkrete Hinweise zur Einführung der Kosten- und Leistungsrechnung in Kulturbetrieben sowie zur Integration der Ergebnisse in ein Managementinformationssystem.
Literatur:
Das Management von Unternehmen wird durch das Controlling unterstützt. Im Profitbereich ist die betriebswirtschaftliche Servicefunktion fester Bestandteil des Führungssystems. In Kulturbetrieben sieht es anders aus: Theoretisch setzt man sich mit der Controllingfunktion seit 1990 auseinander, praktisch ist die Umsetzung noch nicht flächendeckend realisiert. In Zukunft wird die Qualität von Führungssystemen in Kulturbetrieben jedoch an Bedeutung gewinnen: Auch hier wird der Wettbewerb um Ressourcen intensiver, werden sich Betriebe durch zielorientierte Steuerung ihre Existenz sichern müssen.
Inhalte des Seminars sind die Annäherung an den Controllingbegriff sowie die Zusammenstellung von Aufgaben und Funktionen des Controllings. Nach dieser Klärung erfolgt die Einordnung in das Gesamtsystem Rechnungswesen. Für das Controlling hat das interne Rechnungswesen eine besondere Bedeutung. Wie dies in der Praxis aussehen könnte, wird anhand von Fallbeispielen gezeigt.
Literatur:
Wie in Wirtschaftsunternehmen werden auch im Kulturbetrieb täglich Entscheidungen in Hinblick auf den Einsatz von Ressourcen getroffen. In jüngster Zeit wurde auch von Kulturbetrieben zunehmend erkannt, dass Information im Sinne von zweckorientiertem Wissen zum Erfolg der Einrichtung beiträgt. Informationsmanagement wird eingesetzt, um die klassische Informationsversorgungsfunktion des Controllings in Form von Berichten zu unterstützen.
Das Seminar zeigt Wege auf, wie ein einfaches und praktikables Berichtswesen im Kulturbetrieb aussehen könnte, welche die wichtigen Informationen sind, wer sie bekommen sollte, wo sie liegen und wie sie aufbereitet werden können. Zusätzlich werden Tipps gegeben, wie der Großteil des Berichtswesens mit einfachen Anwendungen wie Microsoft Excel gehandhabt werden kann.
Literatur:
Das Seminar behandelt die theoretischen und begrifflichen Grundlagen der Finanzierung. Es erläutert die veränderten Rahmenbedingungen für die Finanzierung von Kunst und Kultur in Deutschland, zeigt die Unterschiede zwischen staatlichen, gemeinnützigen und kommerziellen Kulturbetrieben auf und stellt die verschiedenen Finanzierungsquellen bzw. -arten vor.
Danach werden Strategien und Instrumente der Kulturfinanzierung im Überblick mit aktuellen Beispielen dargelegt, ihre Stärken und Schwächen diskutiert und die Notwendigkeit einer mehrdimensionalen Kulturfinanzierung erörtert.
Literatur:
Fundraising ist als Strategie und Instrument der Kulturfinanzierung zunehmend auch in den Fokus des Kulturbetriebes geraten. Im weiteren Sinne bezeichnet Fundraising alle Formen der Akquisition von Finanzmitteln, Sach- und Dienstleistungen, im engeren Verständnis meint es das systematische Sammeln von Spenden für gemeinnützige Zwecke.
Das Seminar geht vom engeren Verständnis aus. Es untersucht die Grundlagen, Anforderungen und Schlüsselqualifikationen einer systematischen Spendenakquisition, analysiert den Spendenmarkt, erläutert die rechtlichen Grundlagen und reflektiert Methoden, Techniken und Instrumente des Fundraising. In einem weiteren Schritt wird die Konzeption, Kalkulation und Umsetzung von Fundraisingprojekten eingeübt.
Literatur:
Besonders in öffentlich geförderten Kulturbetrieben spielen die Eigenerlöse im Finanzierungsmix nur eine untergeordnete Rolle. Gerade die Eintrittspreise sind im Kunstsektor regelrecht ein heißes Eisen, das niemand anfassen mag.
Das Seminar gibt eine Einführung in das vielleicht mystischste der Kulturmarketing- und Kulturfinanzierungsinstrumente: Die Preispolitik. Es wird besprochen, wie Preise strategisch geplant, gefunden, kalkuliert und umgesetzt werden können - und warum sie dem Publikum vielleicht gar nicht so wichtig sind, wie die Kulturbetriebe gemeinhin denken.
Literatur:
Der öffentlichen Kulturfinanzierung kommt in Deutschland und im gesamten deutschsprachigen Raum eine besondere Bedeutung zu; und sie wird sie aller Voraussicht nach auch weiterhin behalten. Dennoch verändern sich die Rahmenbedingungen. Für Antragstellende wird es mehr denn je darauf ankommen, politische und rechtliche Gegebenheiten richtig einschätzen und anwenden zu lernen.
Das Seminar macht mit den Grundlagen der öffentlichen Kulturfinanzierung auf den verschiedenen Ebenen vertraut, erläutert die rechtlichen Bedingungen und Verfahrensabläufe und übt an konkreten Projekten die Recherche von Fördermöglichkeiten und die erfolgversprechende Antragstellung ein.
Literatur:
Gesellschaftliche, wirtschaftliche und technologische Entwicklungen bringen neue Themen in den Vordergrund: Sponsoring und Corporate Social Responsibility, Virales Marketing sowie den Einsatz von Onlinekommunikation und Social Media im Sponsoring.
An zwei Seminartagen erfahren die Teilnehmerinnen und Teilnehmer die Besonderheiten des Sponsorings als moderner Kommunikatonsdisziplin. Sie lernen, wie Professionals mit Sponsoring-Strategien umgehen, was ein Vermarktungskonzept ist, wie man einen Preis im Sponsoring definiert, konkrete Sponsoring-Angebote erarbeitet und welches die wichtigsten Bausteine einer Verhandlung über Sponsoring sind. Das Seminar stellt erfolgreiche Fallbeispiele aus der Sponsoringarbeit vor und vermittelt Praxiserfahrungen aus nationalen und internationalen Sponsoring- Projekten. Im Ausblick werden aktuelle Trends im Kultursponsoring aufgezeigt.
Literatur:
"Mit Spannung habe ich Steuerungs- und Analyseinstrumente, welche in sechs Seminaren geschickt mit vielen Beispielen vermittelt wurden, kennengelernt. Gekoppelt mit Seminaren aus dem Finanzierungsbereich wird ein solides wissenschaftliches Fundament für eine erfolgreiche Arbeit in einem Kulturbetrieb gelegt."