Seit 2018 verleiht die PH Ludwigsburg einmal jährlich den Jenny-Heymann-Diversitätspreis für herausragende wissenschaftliche Abschlussarbeiten (Bachelor- oder Masterarbeit) zu einem Thema mit mindestens einer der folgenden gesellschafts- oder identitätsrelevanten Diversitätsdimensionen: Alter, Behinderung, Ethnizität/Nationalität, Gender, sexuelle Orientierung, Religion/Weltanschauung oder soziale Ungleichheitslagen (Klasse, Milieu, Schicht).
Ab 2021 wird der Jenny-Heymann-Diversitätspreis für je eine Bachelor- und eine Masterarbeit vergeben. Das Preisgeld beträgt jeweils € 250, die Ausschreibung des Preises erfolgt jährlich zum 31. Juli. Bis zum jeweils 15. Oktober können dann Arbeiten von den Verfasser*innen selbst oder deren Betreuungspersonen eingereicht werden. Die Preisverleihung erfolgt in der Regel im Rahmen der Sitzung der Gleichstellungskommission im Januar des Folgejahres.
Für die Bewerbung sind die Arbeiten in elektronischer Form einzureichen. Außerdem ist ein Empfehlungsschreiben einer betreuenden Person sowie der Bewerbungsbogen abzugeben.
Jenny Heymann, eine 1890 geborene Stuttgarterin, war zunächst Unterstufenlehrerin, die Weimarer Republik ermöglichte ihr aber eine Weiterqualifizierung zur Oberstufenlehrerin. Nach einem Berufsverbot durch die Nationalsozialisten (1933) war sie bis zu ihrer Emigration (1939) an einer jüdischen Reformschule in Herrlingen (bei Ulm) tätig. Nach der Rückkehr aus England (1947) unterrichtete sie am Goethe-Gymnasium Ludwigsburg und Hölderlin-Gymnasium Stuttgart. Nach ihrem Ruhestand war sie 1958 Geschäftsführerin bei der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit. Im Alter von 100 Jahren wurde sie mit der Otto-Hirsch-Medaille geehrt. Die „Heyfrau“, wie sie von ihren Herrlinger Schüler*innen liebevoll genannt wurde, starb 1996 in Stuttgart und wurde im Familiengrab auf dem Pragfriedhof beigesetzt. Heymanns Nachlass findet sich im Stadtarchiv Stuttgart und den Hauptstaatsarchiven in Stuttgart und Ludwigsburg.
An der PH Ludwigsburg wird Jenny Heymanns epochenübergreifendes Leben und Wirken bereits seit 2008 und zuletzt vertieft im Rahmen verschiedener Projekte erforscht. Nach zwei Ausstellungen in der GangArt 2018 und erweitert beim Lernfestival 2019 erschien 2020 der Sammelband "Jenny Heymann (1890 - 1996) - Lebensstationen einer jüdischen Lehrerin mit bildungsgeschichtlichen Streifzügen durch Württemberg" mit studentischen Beiträgen. Für den Herbst 2021 ist eine neue Ausstellung im Hotel Silber in Stuttgart geplant. Die Forschungsbemühungen werden unterstützt und begleitet durch die Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit (GCJZ e.V) Stuttgart, einer ehemaligen Wirkungsstätte von Jenny Heymann im Dienste der Versöhnung.
Am Mittwoch, 13. Oktober 2021 wurde im Geschichtsort Hotel Silber eine neue Ausstellung zu Jenny Heymann eröffnet. In Kooperation mit der Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit (GCJZ e.V.) Stuttgart zeigt sie umfangreiche Rechercheergebnisse von Studierenden der PH Ludwigsburg. Unter dem Titel "Lebensstationen einer jüdischen Lehrerin mit bildungsgeschichtlichen Streifzügen durch Württemberg" gibt es Einblicke in Jenny Heymanns langes Leben.
Die Ausstellung ist noch bis 03. November 2021 zu sehen.
Bereits zum sechsten Mal vergibt die Pädagogische Hochschule Ludwigsburg den Jenny-Heymann-Diversitätspreis. Der mit 250 Euro dotierte Preis wird einmal jährlich für herausragende wissenschaftliche Abschlussarbeiten vergeben, die ein Thema mit einer gesellschafts- oder identitätsrelevanten Diversitätsdimension, wie Alter, Behinderung, Ethnizität/Nationalität, Gender, sexuelle Orientierung, Religion/Weltanschauung oder soziale Ungleichheit, behandeln.
Für ihre Bachelorarbeit „Gott und Geschlecht. Rekonstruktion einer Debatte“ erhielt in diesem Jahr Miriam Isaura Schmitt den Jenny-Heymann-Diversitätspreis. Die Arbeit wurde im Studiengang Lehramt Sonderpädagogik im Fach Katholische Theologie/ Religionspädagogik verfasst und durch Prof. Dr. Katrin Bederna betreut.
Der Prorektor für Studium und Lehre, Prof. Dr. Peter Kirchner, überreichte den Preis im Namen der Hochschulleitung während der Sitzung der Gleichstellungskommission am 18. Januar.
Preisträgerin in der Kategorie Bachelorarbeit
Leonie Thielmann erhält den Jenny-Heymann-Diversitätspreis 2022 für ihre Bachelorarbeit "Geschlechtersensibilität im Sportunterricht in der Primarstufe ‐ Eine empirische Analyse anhand von Videomaterial". Sie hat diese Arbeit im Wintersemester 2021/2022 im Studiengang Lehramt Sonderpädagogik verfasst. Die Betreuung erfolgte durch Lena Krone.
Preisträger in der Kategorie Masterarbeit
Gianni Dieterle erhält den Jenny-Heymann-Diversitätspreis 2022 für seine Masterarbeit „Genderlinguistische Untersuchung ‐ Analyse des Genderns von oralem Sprachgebrauch im sozialen Netzwerk Instagram“. Er hat diese Arbeit ebenfalls im Wintersemester 2021/2022 verfasst, die Betreuung erfolgte durch Prof'in Elke Grundler und Dr. Rosemarie Godel-Gaßner.
Die Preisverleihung erfolgte hybrid am 12. Januar 2023. Prorektor Prof. Kirchner sprach ein Grußwort und überbrachte Glückwünsche im Namen der Hochschulleitung, Dr. Rose-Godel-Gaßner gratulierte als stellvertretende Gleichstellungsbeauftragte und stellvertretend für die Gleichstellungskommission. Beide Arbeiten wurden im Rahmen einer Laudatio durch die Betreuenden Prof’in Elke Grundler und Lena Krone gewürdigt.
In 2021 wurde eine Satzungsänderung für den Jenny-Heymann-Diversitätspreis vorgenommen, der Preis wird damit künftig in zwei Kategorien vergeben. Ausgezeichnet werden die jeweils beste Bachelorarbeit sowie die beste Wissenschaftliche Arbeit (auslaufendes Staatsexamen) bzw. Masterarbeit. Der Preis ist in jeder Kategorie mit € 250 dotiert.
Preisträgerin in der Kategorie Bachelorarbeit
In der Kategorie Bachelorarbeit wurden insgesamt fünf Bewerbungen eingereicht.
Rebecca Hoffmann erhält den Jenny-Heymann-Diversitätspreis 2021 für ihre Bachelorarbeit "How to be a feminist - Die Vermittlung feministischer Perspektiven am Beispiel von Ratgebern für Jugendliche". Sie hat diese Arbeit im Wintersemester 2020/2021 im Studiengang Kultur- und Medienbildung verfasst. Die Betreuung erfolgte durch Prof'in Anja Hartung-Griemberg und Dr. Stefanie Rhein.
Preisträgerin in der Kategorie Masterarbeit
In der Kategorie Masterarbeit wurden zwei Arbeiten eingereicht.
Nina Weinrich erhält den Jenny-Heymann-Diversitätspreis 2021 für ihre Masterarbeit "Ich und die anderen – Vielfalt in meiner Klasse Inwiefern lässt sich das Konzept der Intersektionalität nutzen, um die Perspektiven von Schüler*innen auf die Vielfalt in ihrer Klasse zu interpretieren?". Sie hat diese Arbeit ebenfalls im Wintersemester 2020/2021 verfasst, die Betreuung efolgte durch Prof'in Bettina Blanck und Dr. Rosemarie Godel-Gaßner.
Die Preisverleihung erfolgte virtuell am 27. Januar 2022 im Vorfeld der Sitzung der Gleichstellungskommission. Prorektor Prof. Kirchner sprach ein Grußwort und überbrachte Glückwünsche im Namen der Hochschulleitung, Prof'in Dr. Grundler gratulierte als Gleichstellungsbeauftragte und Vorsitzende der Gleichstellungskommission, Prof'in Bettina Blanck und Dr. Stefanie Rhein würdigten als Betreuende die Arbeiten in kurzen Laudatios.
Für 2020 wird der Jenny-Heymann-Diversitätspreis zweimal vergeben. In Anbetracht der hohen Qualität der eingereichten Arbeiten und der Tatsache, dass aufgrund der Corona-Pandemie weniger Kosten für beispielsweise Veranstaltungen anfielen, hat sich die Gleichstellungskommission diesem Vorschlag der Auswahlkommission angeschlossen.
Aus insgesamt neun eingereichten Bewerbungen wurden folgende zwei Studierende für den Jenny-Heymann-Preis ausgewählt:
Alica Thum erhält den Preis für ihre Bachelorarbeit "Die Diversifikation des Kanons in der philosophischen Bildung". Sie hat diese Arbeit im Sommersemester 2020 im Studiengang Lehramt Sonderpädagogik verfasst.
Elisabeth Strobel erhält den Preis für ihr Masterarbeit "Diversity Management in öffentlichen Kultureinrichtungen - Eine Untersuchung am Beispiel der Stadt Stuttgart". Diese Arbeit entstand im Sommersemester 2020 im Studiengang Kulturwissenschaft und - management.
Die Preisverleihung erfolgte virtuell am 28. Januar 2021 im Vorfeld der Sitzung der Gleichstellungskommission. Prorektor Prof. Kirchner sprach ein Grußwort und überbrachte Glückwünsche im Namen der Hochschulleitung, Prof'in Dr. Grundler gratulierte als Gleichstellungsbeauftragte und Vorsitzende der Gleichstellungskommission, Prof. Dr. Knubben und Dr. Brosow würdigten als Betreuende die Arbeiten in kurzen Laudatios.
Am 23. Januar 2020 wurde zum zweiten Mal der Jenny-Heymann-Diversitätspreis verliehen. Melanie Federmann erhielt den Preis für ihre Wissenschaftliche Arbeit "'Doing Gender' und der Religionsunterricht der Grundschule".
Dem Bezugsproblem eines "doing gender" im Religionsunterricht widmet sich die Arbeit äußerst differenziert und facettenreich.
Am 17. Januar 2019 wurde erstmalig der Jenny-Heymann-Diversitätspreis der PH Ludwigsburg verliehen. Die Preisträgerin Vanessa Heß schloss ihr Lehramtsstudium Grundschule im Sommersemester 2018 ab und erhielt den Preis für ihre Wissenschaftliche Arbeit "Doing gender im Schulalltag - eine Studie über die Konstruktion von Geschlecht durch Kinder in der Grundschule".