Das Projekt untersucht längsschnittlich flexible Rechenkompetenzen im Bereich des Multiplizierens in einer Schulklasse. Es wurden leitfadengestützte Interviews zu zwei Zeitpunkten geführt: am Ende der Klasse 2 (Juli 2021) und Anfang Klasse 3 nach Erweiterung des Zahlenraums (bis 1000), aber vor der systematischen Behandlung des halbschriftlichen Rechnens (November 2021). Die erste Datenerhebung verfolgte das Ziel, den Ist-Stand flexibler Rechenkompetenzen zu erfassen. Die zweite Datenerhebung widmet sich vorrangig dem Ziel, die Übertragbarkeit auf höhere Zahlenräume (bis 1000) sowie den verstehenden Umgang damit zu untersuchen. Dabei liegt das grundlegende Forschungsinteresse darin, die verschiedenen Vorgehensweisen sowie deren Begründungen in Bezug auf Zahl- und Aufgabenbeziehungen von den Kindern zu erfahren. Das Projekt verfolgt somit einen qualitativen Forschungsansatz – die leitfadengestützten Interviews werden transkribiert, kodiert und qualitativ inhaltsanalytisch ausgewertet.
Im Mittelpunkt der Einzelfallstudie steht die Entwicklung eines zählend rechnenden Kindes mit Fokus auf die Wahrnehmung und Nutzung von Strukturen und Beziehungen sowie auf die Ablösung vom zählenden Rechnen in einer auf der Zahlenblickschulung basierten Förderung. Die Analyse des Förderverlaufs erfolgt interpretativ in einer Kombination aus argumentationstheoretischem und epistemologischem Zugang, wodurch Einblicke in die kindlichen Deutungen und Begriffsbildungen möglich werden.
Mit denSchulschließungen im März 2020 wurde das schulische und universitäre Lernen auf verschiedenen Ebenen herausgefordert. Empirischen Befunden zufolge wurde schulischer Unterricht häufig durch die Ausgabe von Arbeitsblättern kompensiert. Auf universitärer Seite entfielen unmittelbar jegliche Praxiserprobungen für die Lehramtsstudiererenden, da Präsenzunterricht nicht mehr zugänglich war. Vor diesem Hintergrund wurde das synchrone digitale Lehr-Lern-Format MathendO entwickelt. Grundschulkinder aller Jahrgangsstufen können daran teilnehmen und aktiv Mathematiktreiben. Lehramtsstudierende haben im Rahmen von Masterseminaren die Möglichkeit, eigene MathendO-Stunden zu planen, durchzuführen und zu reflektieren sowie ausgewählte MathendO-Videovignetten zu analysieren. Inhaltlich wurde MathendO unter Berücksichtigung der Kriterien guten Mathematikunterrichts konzipiert mit besonderem Fokus auf der Kognitiven Aktivierung und Strukturierung.
Die Begleit- und Entwicklungsforschung verfolgt zwei Aspekte: Zum einen wird der Frage nachgegangen wie Kinder in diesem digitalen Format kognitiv angeregt werden und inwieweit mathematische Aushandlungsprozesse interaktiv stattfinden. Zum anderen wird die Perspektive der Studierenden im digitalen Lehr-Lern-Labor untersucht. Dabei stellen sich Fragen nach der Weiterentwicklung ihrer Kompetenzen bezüglich der Planungshandlungen, der Begleitung und Reflexion mathematischer Lernprozesse in der Durchführung von MathendO-Stunden sowie die Frage inwieweit sich diese Lehr-Lernsetting qualitativ von Erprobungen in der Schule unterscheiden.
Die wissensgesteuerte Identifikation von Situationen im Unterricht sowie deren Interpretation stellen Teilbereiche der Lehrer*innenexpertise dar. Unter der professionellen Wahrnehmung von Lehrkräften versteht man die Fähigkeit Erkenntnisse zu beschreiben, Ansichten zu teilen und Phänomene zu interpretieren, die für ihre Arbeit von zentraler Bedeutung sind. Im Rahmen einer Lehrkräftefortbildung wurden Lehrpersonen über einen Zeitraum von einem Jahr begleitet und angeleitet gefilmte Einzelförderungen von Förderpersonen und Kindern, die Schwierigkeiten beim Rechnenlernen zeigen, zu analysieren und in Kleingruppen zu diskutieren. Im Projekt wird den Fragen nachgegangen, auf welche Themen sich die Lehrkräfte in Gruppendiskussionen fokussieren, wie sie dabei diskutieren und welche Veränderungen innerhalb des Zeitraums erkennbar sind.
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Zum Professionswissen einer Lehrkraft gehören sowohl Wissen und Können als auch Überzeugen, motivationale Orientierungen sowie Selbstregulation (u.a. Baumert & Kunter, 2011).
Die Entwicklung flexibler Rechenkompetenzen spielt in der fachdidaktischen Diskussion seit etwa 20 Jahren eine zentrale Rolle und ist seit 2004 in den Bildungsstandards der KMK verankert. Dies bedeutet, dass heutige Studierende diese Kompetenzen während ihrer Schulzeit erworben haben sollten, um daran anknüpfend während des Studiums fachdidaktische Kompetenzen entwickeln zu können. Im Projekt wird der Frage nachgegangen, welche Kompetenzen Studierende im 1. Semester und am Ende ihres Studiums im Bereich des flexiblen Rechnens zeigen und inwieweit Studierende mit flexiblen Rechenkompetenzen deren Entwicklung auf den erlebten Unterricht zurückführen.
Im Rahmen der Untersuchung werden ca. 150 Studierende zu Beginn und am Ende des Studiums (Grundschule) sowie ca. 300 Lehramtsanwärter*innen am Ende ihres Referendariats im Rahmen einer Fragebogenuntersuchung zu ihren Lösungswegen befragt. Im zweiten Teil der Studie werden exemplarisch Studierende, die im Fragebogen aufgabenadäquate Lösungswege zeigten, zu ihrer Lernbiographie interviewt.
Die Entwicklung flexibler Rechenkompetenzen rückte in der fachdidaktischen Diskussion der letzten Jahre zunehmend in den Fokus. Gleichzeitig zeigen Studien wie TIMSS, dass noch immer viele Kinder ohne grundlegende Rechenkompetenzen die Grundschule verlassen. Es stellt sich also die Frage inwieweit Kinder, die in der ersten Klasse zunächst Schwierigkeiten beim Rechnenlernen zeigen, innerhalb des Regelunterrichts die Ablösung vom Zählen schaffen und darüber hinaus flexible Rechenkompetenzen entwickeln können. Diese Frage steht im Zentrum dieser qualitativen Lernprozessstudie, bei der in fünf ersten Klassen während des gesamten Schuljahres regelmäßig Aktivitäten zur Schulung des Zahlenblicks durchgeführt wurden.
Die Ergebnisse der Studie geben Anlass zu der Annahme, dass die Schulung des Zahlenblicks sowohl die Ablösung vom zählenden Rechnen unterstützt als auch die Entwicklung flexibler Rechenkompetenzen fördert.
Entwicklung und Erprobung einer inhaltlich offenen Konzeption für das Mathematiklernen in der jahrgangsübergreifenden Eingangsstufe.
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Im Rahmen des Projekts "Starke Basis" werden zur Sicherung der Basiskompetenzen Fortbildungsbausteine für die Klassen 1 - 8 in Deutsch und Mathematik entwickelt. In diesem Teilprojekt erstellen wir die Bausteine zum Rechnenlernen und zur Entwicklung flexibler Rechenkompetenzen in den Klassen 1 - 3.
https://zsl-bw.de/,Lde/Startseite/ueber-das-zsl/starke-basis
https://starke-basis-bw.de/login/index.php
Entwicklung und Erprobung einer inhaltlich offenen Konzeption für das Mathematiklernen in der jahrgangsübergreifenden Eingangsstufe (gemeinsam mit E. Rathgeb-Schnierer)