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Bau und Spiel eigener Handpuppen

Schöpfen einer eigenen Handpuppe mit Einführung ins Figurenspiel

Christine Kümmel (SoSe 20: M9/B4)

Im Seminar von Christine Kümmel stand im SoSe 2020 das Anfertigen eigener Handpuppen im Zentrum. Diese wurden von den teilnehmenden Studierenden mit viel Liebe zum Detail hergestellt, was die Gesichter, die Haare und Kleidung betrifft. So entstanden menschliche Figuren.

Im Januar 2022 hat Katharina Schneider im Zuge der Vorbereitungen auf die digitale Frübissage ein kurzes Interview mit Finn Schwarz über das Gestalten seiner eigenen Handpuppe geführt.

Lieber Finn, auch wenn das Handpuppen-Seminar im Sommersemester 2020 stattgefunden hat, können Sie sich noch erinnern, wie Sie zur Idee Ihrer Handpuppe gekommen sind?

Wenn ich mich richtig erinnere, sollten wir zuerst überlegen, was es für eine "Person" werden soll. Heißt, was macht sie charakterlich aus, wo wohnt sie, was macht sie gerne, aber auch den Namen und solche Dinge. Welche Eigenschaften sie hat. Dann sollten wir eine Skizze von unserer Puppe anfertigen, frontal und von den Seiten. Frau Kümmel hat dann nochmal drüber geschaut, ob das Aussehen auch zum Charakter passt. Dann konnten wir im Prinzip schon anfangen, zu arbeiten. Das war ja das erste digitale Semester damals und das Seminar asynchron. Wir haben selbständig gearbeitet, konnten Frau Kümmel jederzeit erreichen und Fragen stellen, wenn wir welche hatten.

Und wissen Sie noch, mit welchen Materialien Sie wie Feeline ausgearbeitet haben?

Wir hatten ein Styroporei, in das wir ein an unseren Finger angepasstes Stück Pappe gesteckt haben. Okay, doofe Beschreibung. Im Grunde war das wie eine Klopapierrolle, die wir auf die Länge und Dicke unserer Finger anpassen und entsprechend mit einem Stück Klebeband befestigen sollten. Dieses Stück wurde dann in das Ei gesteckt. Die restliche Form des Kopfes wurde dann mit Plastiform ausgearbeitet. An manchen Stellen ein bisschen mehr, an anderen weniger. In meinem Fall habe ich die Ohren auch direkt mitverarbeitet. Dafür habe ich zuerst die Form auf einen dünnen Karton aufgezeichnet, ausgeschnitten und das Ganze dann auch mit Plastiform umhüllt und direkt an den Kopf angeschlossen. Dann entsprechend noch angepasst in der Form, also Helix und Tragus hinzugefügt. Als alles soweit gepasst hat, durften wir den Kopf mit Acrylfarben anmalen. Für die Augen haben wir noch den Tipp bekommen, sie mit Klarlack zu überziehen, damit sie echter wirken. Für das Gewand und die Hände haben wir eine Vorlage für die Form erhalten, die Stoffe sollten wir selbst zusammensuchen. Ich habe dafür alte T-Shirts und einen Pullover verwendet und das dann an der Nähmaschine zusammengenäht. Zum Schluss ging es an die Haare. Dafür habe ich ganz normale Wolle verwendet. Ich habe alle Fäden relativ gleich lange abgeschnitten und an einem Ende einen Knoten gemacht. Diesen habe ich dann mit Holzleim auf den Kopf geklebt, was sehr aufwändig und mühsam war.

Haben Sie mit der Puppe auch spielen, sie zum Leben erwecken können?

Ehrlich gesagt hatte ich irgendwie nicht das Bedürfnis danach. Aber ich finde das passt auch ganz gut zu Feeline. Sie ist eher etwas ruhiger, quasi die stille Beobachterin auf meinem Bücherregal und hat alles im Blick. Sie auch sprechen zu lassen, wäre vermutlich etwas komisch. Ich glaube sie würde tatsächlich auch nicht viel sagen, sondern sich alles genau anschauen und beobachten, vielleicht auch die Situationen in ihrem Kopf analysieren.

Gezeigt werden die Figuren "Feeline" von Finn Schwarz und eine "Waldelfe" von Anna Stumpp.

BILDUNG UND ERZIEHUNG IM KINDESALTER